Bildquelle: @Hugo-Höfler-Realschule | ©VR-DIGICATION
Pionierarbeit der Volksbank Breisgau-Markgräflerland in Sachen MINT-Förderung
Erster! Die Hugo-Höfler-Realschule in Breisach am Rhein ist die erste Schule in Deutschland, die VR-Digication-Sets erhält. Rund 16.000 Euro investiert die Volksbank Breisgau-Markgräflerland über den genossenschaftlichen Gewinnsparverein in das lokale Pilotprojekt mit Vorbildcharakter. Die Ausstattung weiterer ausgewählter Schulen ist bereits in Arbeit.
VR-Digication-Übergabe für die MINT-Experten von morgen
Mit den Materialien können ab sofort verschiedene Klassenstufen im Technik- und Informatik-Fachunterricht erste praktische Erfahrungen in den Bereichen Robotik, Sensorik, Coding und Elektrotechnik machen. Im Beisein von Bürgermeister Oliver Rein nahmen die Schulleitung um Rektor Christoph Wolk, die beteiligten Fachlehrer Oliver Staib, Thomas Bernhart und Niclas Nüblin sowie Julia Eberenz vom Förderkreis der Hugo-Höfler-Realschule die Sets Ende Mai glücklich in Empfang.
Jörg Dehler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Volksbank Breisgau-Markgräflerland, betonte anlässlich der Übergabe, dass sein Geldhaus bewusst in ein nachhaltiges Projekt zur Förderung der technischen und naturwissenschaftlichen Bildung investieren will: „Deutschland ist auf die Experten von morgen angewiesen.“ Und dafür bräuchten die Kinder und Jugendlichen „einfach das beste Unterrichtsmaterial“.
Gegen den Fachkräftemangel
Hintergrund ist der eklatante Fachkräftemangel in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT), der die deutsche Wirtschaft schon jetzt schwer belastet. Laut MINT-Report des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlten im April 2019 bereits mehr als 311.000 Fachkräfte. Dabei ist die Tendenz steigend, denn angesichts der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, besonders der Digitalisierung und des Klimawandels, sind gerade Expertise und Erfindergeist zur Lösung technologischer Probleme gefragt.
Doch vom Nimbus der traditionellen deutschen Stärke im Bereich Naturwissenschaft und Technik ist anno 2020 nicht mehr viel übrig. Die Digitalisierung hat das Land von Carl Benz, Wilhelm von Siemens oder Wilhelm Conrad Röntgen fast vollständig verschlafen.

VR-DIGICATION vermittelt Informationstechnik hautnah | Bildquelle: ©CANVA
VR-DIGICATION im Schulunterricht
VR-Digication begegnet diesem Trend mit einem spielerischen und praxisorientierten Ansatz zur MINT-Bildung: Die Schüler beschäftigen sich beispielsweise mit dem Aufbau, der Programmierung und der Inbetriebnahme einfacher Roboter. Sie bedienen 3D-Drucker, die Vasen, Türschilder oder Flaschenöffner herstellen können, und lernen auf diesem Weg bereits elementare Grundlagen im Bereich CAD (computer-aided design) kennen. Oder sie programmieren einen Mikrocontroller samt Videokamera mit Sensoren, um aufzunehmen, wie oft Papa den Kühlschrank abends wirklich öffnet.
Die Fachlehrer der Bereiche Wirtschaft, Informatik und Technik an der Hugo-Höfler-Realschule sehen zahllose Möglichkeiten, VR-Digication gewinnbringend in den Unterricht zu integrieren. Besonders sinnvoll finden sie, dass die Sets Schüler in ihrem Alltag abholen: Das Interesse am Verstehen einer Technologie sei viel stärker, weil die Schüler sie bereits aus ihrem Leben kennen. Wenn sie den Roboter mittels Bluetooth über das Smartphone steuern können, sei die Verständnishürde kleiner, das Lernerlebnis jedoch umso größer.

Das VR-DIGICATION Unterrichtsmaterial für die Hugo-Höfler-Realschule | Bildquelle: ©CANVA
Contests geplant
Perspektivisch soll ein zusätzlicher Anreiz für die Schüler von verschiedenen Contest-Formaten ausgehen, die nach Abschluss der Pilotphase etabliert werden. Angedacht ist ein Liga-Modell, das zunächst klassen- und schulinterne Challenges vorsieht, bei denen es beispielsweise um die ausgereifteste Programmierung eines Roboters geht. Mittel- bis langfristig können daraus VR-Digication-Contests auf kommunaler und regionaler sowie auf Länder- und Bundesebene entstehen, bei denen verschiedene Schulteams gegeneinander antreten. Eine Weltmeisterschaft gibt es bereits – bislang allerdings noch ohne deutsche Beteiligung.
Aber vielleicht schafft es die Hugo-Höfler-Realschule in Breisach auch in diesem Fall, Erster zu werden.